Die gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) ist eine faszinierende Solitärbienenart, die in Mitteleuropa beheimatet ist. Diese bienenähnlichen Insekten spielen eine wichtige Rolle als Bestäuber für eine Vielzahl von Pflanzenarten und tragen so zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei.
Lebensweise: Wie viele Solitärbienen lebt auch die gehörnte Mauerbiene alleine und nicht in großen Kolonien. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen und die Pflanzen zu blühen beginnen, suchen die Weibchen nach geeigneten Nistplätzen. Diese können in morschem Holz, lehmigem Boden, aber auch in Hohlräumen in Mauern oder sogar in Schneckenhäusern gefunden werden. Fortpflanzung: Die Weibchen graben kleine Nistgänge, meist nur wenige Zentimeter tief, und legen darin nacheinander ihre Eier ab. Vor jedem Ei wird eine Mischung aus Nektar und Pollen eingetragen, um die Larven zu ernähren. Anschließend verschließt das Weibchen den Nistgang mit Lehm oder anderen Materialien, um die Larven vor Feinden zu schützen.
Entwicklung: Die Larven schlüpfen aus den Eiern und ernähren sich von dem vorbereiteten Nahrungsvorrat, bis sie sich verpuppen. Die Puppen verbringen den Rest des Jahres im Inneren der Niströhren und überwintern dort. Im Frühjahr schlüpfen die neuen Bienen aus den Puppen und beginnen den Fortpflanzungszyklus von Neuem.
Ökologische Bedeutung: Die gehörnte Mauerbiene ist ein wichtiger Bestäuber für eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter Obstbäume, Beerensträucher und verschiedene Wildblumen. Ihr Beitrag zur Bestäubung ist besonders in landwirtschaftlichen Anbaugebieten von großer Bedeutung, da sie zur Ertragssteigerung beiträgt und somit die Ernährungssicherheit unterstützt.
Schutz: Aufgrund des Rückgangs geeigneter Nistplätze und des Einsatzes von Pestiziden sind viele Wildbienenarten, einschließlich der gehörnten Mauerbiene, gefährdet. Um ihren Schutz zu gewährleisten, ist es wichtig, Lebensräume zu erhalten und zu schaffen, in denen diese wichtigen Bestäuber leben und sich vermehren können. Auch der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden und die Förderung blütenreicher Landschaften sind entscheidende Maßnahmen zum Schutz dieser bedrohten Insekten.